Die BSVI hat Potenzial! – Jahresrückblick 2016

2016 war für die BSVI das Jahr des Konsolidierens und Neuausrichtens. Ganz besonders sichtbar wurde das mit dem Umzug der Geschäftsstelle von Hannover nach München, wo im April in den neuen Räumen ein Workshop zur inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung der BSVI stattfand. An dem zweitägigen moderierten Austausch nahmen die VSVI-Vor­sitzenden und -Präsidenten mit weiteren Schlüsselpersonen aus ihren Landesvereinigungen teil.

Neuausrichtung

„Die BSVI ist sinnvoll und unverzichtbar sowie auf Bundesebene die notwendige Dachorganisation“ für die VSVI’en. Das war im Kern der breite Konsens aus den Stellungnahmen der Landesvereinigungen und der Diskussion des Jahres 2015. Auch wurden dabei die Satzungszwecke

  • Förderung der fachtechnischen und wissenschaftlichen Weiterbildung auf dem Gebiet des Straßen- und Verkehrswesens;
  • Formulierung und Förderung zukunftsorientierter, umweltgerechter Verkehrskonzepte;
  • Pflege der Baukultur;
  • Förderung des fachübergreifenden Gedankenaustausches sowie
  • Förderung des Berufsstandes

bestätigt – und auch ergänzt: Vielen war es wichtig, dass sich die BSVI auch um die Nachwuchsförderung und um die Vertretung nach außen, also in die Politik und die Gesellschaft sowie in die Fachöffentlichkeit hinein, kümmert.

Der Workshop hat der Dis­kussion über Aufgaben und Formate der BSVI einen kräftigen Schub gegeben. In weiterführenden Diskussionen in den Landesvereinigungen und mit der Präsidial­versammlung im November dieses Jahres in Hamburg konnte der Neuausrichtungsprozess vorerst abgeschlossen werden. Markenkern und Hauptaufgabe der BSVI ist es demnach, eine Dachorganisation für die VSVI’en zu sein, die deren Leistungen ergänzt und verbindet, sowie unseren Beruf und Berufsstand national vertritt, z. B. durch die Vernetzung mit anderen Verbänden.

Arbeit und Angebot der BSVI werden künftig im Wesentlichen sein:

  • Der Deutsche Ingenieurpreis Straße und Verkehr soll alle zwei Jahre in den Kategorien Baukultur, Innovation und Verkehr im Dialog ausgelobt werden.
  • Die BSVI-Website soll sein
    • zentrales Element der Öffentlichkeitsarbeit;
    • Plattform für Austausch zwischen den VSVI’en und Landesmitgliedern; z. B. mit einem Fortbildungskalender und
    • die Rubriken Verkehr, Bauingenieur, Baukultur, Ingenieurpreis sowie Studium & Karriere für die Positionierung und Themen der BSVI enthalten.
  • Der Arbeitskreis Verkehrspolitik soll die BSVI-Positionen zur Verkehrspolitik und ggf. auch zur Berufspolitik erarbeiten.
  • Der Arbeitskreis Baukultur soll
    • markante Thesen für die innere und äußere Öffentlichkeits­arbeit entwickeln, um das Bewusstsein für die Baukultur und deren Anliegen zu steigern;
    • Veröffentlichungen und praktische Hinweise erarbeiten;
    • gelungene Beispiele vorstellen sowie Impulse und Beiträge für die Fortbildungsveranstaltungen der Landesvereinigungen geben.

Organisation

Die Arbeitskreise sollen schlank und effizient ihre Aufträge erfüllen und – soweit es sich um keine Daueraufgabe handelt – danach wieder aufgelöst werden. Deshalb verzichten wir auch auf die „Zwischenebene“ Koordinierungsausschuss, in dem stets jede VSVI vertreten war. Ebenfalls abgeschafft wird die zeitraubende, auf Einvernehmen ausgelegte Länderabstimmung im Umlaufverfahren. Künftig werden die Arbeitskreise mit einigen wenigen Fachleuten aus den Landesvereinigungen besetzt und direkt vom Geschäftsführenden Präsidium bzw. der Präsidialversammlung begleitet. Die Arbeitskreismitglieder werden sich nur noch bei Bedarf treffen und sich ansonsten weitgehend mit E-Mail austauschen.

Die neue BSVI-Website ist technisch annähernd fertig. Jetzt muss sie nur noch mit Inhalten gefüttert werden. Dazu soll es in Analogie zu den Arbeitskreisen eine Internet-Redaktion geben, in die auch die Geschäftsstelle maßgeblich eingebunden wird. Die Leiterin der Geschäftsstelle soll sich um den Betrieb der Homepage kümmern und als Ansprechpartner fungieren. Zu den Inhalten wollen wir auf drei Wegen gelangen:

  1. Eigene Beiträge aus dem Präsidium und den Arbeitskreisen
  2. Beiträge aus den Zeitschriften der Landesvereinigungen und deren Öffentlichkeitsarbeit
  3. Pressemeldungen, Newsletter, Zuleitungen etc., die die Geschäftsstelle unaufgefordert erhält

Nach dem Debakel mit der Blockwahl des Geschäftsführenden Präsidiums bei der Delegiertenversammlung 2015 in Stralsund haben wir uns entschlossen, die BSVI-Satzung zu überarbeiten. Mit einem Fachanwalt haben wir eine zeitgemäße und rechtssichere Satzungsnovelle entworfen, die nach der abschließenden Beratung in der März-Präsidialversammlung dann bei der Delegierten­versammlung 2017 verabschiedet werden soll.

Jubiläen

2016 war ein Jahr der Jubiläen: Die erste Vereinigung von Straßenbau- und Verkehrsingenieuren überhaupt war die VSVI Schleswig-Holstein; sie feierte im April ihren 60. Geburtstag. Vor 50 Jahren wurden die VSVI Rheinland-Pfalz und die VSVI Baden-Württemberg gegründet. 40 Jahre alt wurde in diesem Jahr die VSVI Bayern. Aus der Taufe gehoben wurden vor 25 Jahren die VSVI Mecklenburg-Vorpommern und die VSVI Brandenburg, die sich vor 15 Jahren mit Berlin zur VSVI Berlin-Brandenburg zusammengeschlossen hat.

Die BSVI gratuliert allen herzlich und bedankt sich vielmals für die unzähligen Stunden, die die vielen Kolleginnen und Kollegen ehrenamtlich in ihre VSVI und in unsere BSVI gesteckt haben.

Deutscher Ingenieurpreis Straße und Verkehr 2017

Mit diesem Ingenieurpreis werden besonders zukunftsfähige und richtungsweisende Ingenieurleistungen in den Bereichen Verkehrstechnik, Straßenplanung und Straßenbau gewürdigt. Die ausgezeichneten Ingenieurarbeiten sollen Fachkolleginnen und Fachkollegen Anregungen bieten und der Öffentlichkeit zeigen, was unser Berufsstand für die Mobilität von Menschen und Waren leistet.

Alle Ingenieurinnen und Ingenieure des Straßenbaus und Verkehrswesens sind eingeladen, sich bis zum 17. Februar 2017 mit geplanten, in Bau befindlichen oder bereits realisierten Projekten zu bewerben!

Der Deutsche Ingenieurpreis Straße und Verkehr wird am 22. September 2017 in Dessau in den drei Kategorien »Baukultur«, »Innovation« und »Verkehr im Dialog« feierlich verliehen. Die Preisträger bekommen die begehrte Preisskulptur feierlich verliehen. Zudem werden alle Einreicher, Nominierten und Preisträger in der Fachöffentlichkeit gewürdigt.

Die einzureichenden Unterlagen, die Bewertungskriterien sowie die Teilnahmebedingungen und den Ablauf entnehmen Sie bitte dem Auslobungsflyer. Er steht zusammen mit einem Teilnahmebogen ab sofort unter www.bsvi.de zum Download bereit.

VSVI Deutschland oder BSVI?

Anfangs ließen wir den Prozess der Neuausrichtung von jungen Kolleginnen und Kollegen begleiten. Dieser Think Tank hat einige wertvolle Anstöße gegeben und andere, oft unkonventionelle Perspektiven eingebracht. So haben sie die Frage aufgeworfen, ob eine Dachorganisation, die unter einer anderen Bezeichnung auftritt als die von ihr vertretenen Einheiten, richtig wahrgenommen wird. Was ist „BSVI“? Dasselbe wie „VSVI“ oder doch etwas anderes? Ein Vorschlag dabei war, die BSVI in „VSVI Deutschland“ umzubenennen. Diese Frage haben wir nun bald zwei Jahre lang stets mitdiskutiert. Für uns doch etwas überraschend hat sich hier keine klare oder mehrheitliche Meinung herausgebildet; gute Argumente gibt es für und gegen eine Umbenennung. Wir werden diese Frage im kommenden Jahr abschließend diskutieren, wobei das Geschäftsführende Präsidium sich für die Beibehaltung des Namens ausgesprochen hat – nicht zuletzt deswegen, weil wir uns weiterhin auch bei weitreichenden Themen einmischen wollen.

Mit der erforderlichen Konsolidierungsphase, die wir seit 2015 beschreiten, und der Weiterentwicklung der Aufgaben und Themenfelder für die BSVI in 2016 sind wir ein gutes Stück vorangekommen. Wir bedanken uns bei allen, die sich in diesen Prozess eingebracht haben.

Ausblick auf 2017

Auch 2017 steht ein Jubiläum an: Die VSVI Hessen feiert am 2. Juni in Fulda ihr 60-jähriges Bestehen! Im September laden die BSVI und die VSVI Sachsen-Anhalt zur Delegiertenversammlung nach Dessau ein. Wir würden uns freuen, wenn wieder viele Landesmitglieder mit dabei wären. Vielleicht organisiert ja die eine oder andere VSVI oder Bezirksgruppe sogar eine Exkursion dorthin.

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